Tourismusverband Saalbach
Städtebauliches Konzept / Entwurfsansatz
Das Objekt soll sich in die bestehende Bebauung in Bezug auf Baumasse und Orientierung gut eingliedern und vor allem im Zusammenspiel mit der Kreuzkapelle einen interessanten Außenraum bilden. Die Fronten des neuen Gebäudes nehmen die Straßenführung auf und bilden so eine selbstverständliche, übersichtliche →STRASSENRANDBEBAUUNG. Prinzipiell sollte die Gestaltung des Gebäudes seiner Lage in den Bergen und seinem Zweck entsprechend gestaltet sein und typische Formen und Materialien aufweisen. Diese Assoziationen sollen nur im Unterbewussten beim Betrachter erfolgen, um so eine ungezwungene und selbstverständliche Nutzung des Gebäudes durch den Gast zu gewährleisten. Der Einsatz von typischen Formen und Materialien bewirkt →AUTHENTIZITÄT der Architektur. Die Materialien und Konstruktionen sollten so ausgewählt sein, dass ortstypische Elemente in den Entwurf einfließen, so dass für dieses Gebäude nur dieser Ort für seinen Standort in Frage kommt und nicht austauschbar ist.
Funktionelles Konzept / Erschließung
Die Funktion des Gebäudes soll von außen vom Vorbeigehenden oder Vorbeifahrenden an beiden Hauptseiten sofort erkannt werden, das heißt, die →ABLESBARKEIT der Funktionen muss gegeben sein. Dies erreicht man hier durch auskragende Bauteile, die als Ausstellungs/Werbe/Ankündigungsflächen genutzt werden sollen. Diese „Augen“ sollen die Aufmerksamkeit des Betrachters auf sich ziehen und so Informationen weitergeben können. Zusätzlich wird die Ablesbarkeit gewährleistet, indem man tiefe Einblicke in das Gebäude gewährt und so sämtliche Aktivitäten bereits von außen sichtbar werden lässt. Die Hauptseite des Gebäudes folgt der Straßenführung und wendet sich so dem Betrachter zu, lädt in ein, näherzukommen, gibt aber durch seine Fassadengestaltung nicht alles preis und sorgt so für Neugier. Der 2-geschossige Hauptraum des Gebäudes wird von einer zentralen Brücke gekreuzt, die Assoziationen zu örtlichen Merkmalen wie Skibrücken, Seilbahnstationen, Hängebrücke, Baumzipfelweg, etc. wecken soll. Die „Brücke“ dient außerdem als Führungslinie für Besucher, entlang der die wichtigsten Funktionen für den Gast angeordnet sind, wie geschützten Eingang, Empfangspult bzw. im Obergeschoss an den Enden auskragende Ausstellungs/Werbeflächen nach außen und in der Mitte eine flexibel nutzbare Informationsfläche, auf der man sich zum Beispiel in Ruhe über die geschichtliche Entwicklung von Saalbach–Hinterglemm informieren kann. Links und rechts der Brücke sollen 2-geschossige Bereiche für vielseitige Aktivitäten und Präsentationen bereit stehen. z.B Firmenpräsentationen, Sommer/Winterinstallationen, Chilloutbereiche, große Leinwände, auf denen Imagefilme oder andere Ankündigungen laufen. Das Obergeschoss erreicht man über eine geradlinige Treppe, die entlang einer horizontal geschichteten Schieferwand geführt wird. Das Obergeschoss beinhaltet neben der vorhin beschriebenen zentralen Informationsfläche die gewünschten Büros und den Besprechungsraum. Im Dachgeschoss befinden sich Veranstaltungsräume, die den Außenraum in Form von Holz/Stein/Grünterrassen einbeziehen. Die Räume sind sehr flexibel gestaltet, sodass jede Form von externen und internen Veranstaltungen in entsprechender Größenordnung durchgeführt werden kann. Auch als Rückzugsort für Mitarbeiter bietet das Dachgeschoss Flächen. Eine besondere Attraktivität wird der offene Lichthof sein, über den das Gebäude von Erdgeschoss bis Dachgeschoss vertikal verbunden ist und einem inneren geschossübergreifenden Organismus gleicht. An dem Lichthof ist eine Schieferwand platziert, entlang der ein Wasservorhang die vertikale Verbindung verdeutlicht und erlebbar macht. Der Wasservorhang mündet in ein Wasserbecken im Erdgeschoss.
Fassadengestaltung / Materialien / Baukosten
Als Materialien wird vor allem Stein, Holz und Glas verwendet. Der Hauptfassade wird eine Fassade vorgehängt, die aus geschosshohen, ca. 20/15 cm starken Fichtenhölzern (ev. schichtverleimt) besteht. Die in unregelmäßigen Abständen versetzten Hölzer sollen die Assoziation zu Wald bewirken. Das Erdgeschoss ist Großteils verglast, der Boden wird als Schieferboden mit verschieden breiten Reihen bereits vom Gehsteig durch das von Gästen genutzte Erdgeschoss durchgelegt. Die Verbindung (Verschränkung) von innen und außen wird dadurch erzeugt. Die Böden in Büros können aus Fichtendielen bestehen. Der Lichthof ist komplett verglast, sodass man die Wasserwand bereits von außen erkennen kann. Im Wasserbecken ist ein beleuchteter Einzelstein ebenfalls von weitem sichtbar. Das Dach gleicht durch seine unregelmässige Form einem Gesteinsbrocken (oder Kristall), ganz der Lage in den Bergen entsprechend. Die Dachdeckung besteht ebenfalls aus Gesteinsschichten, um auch bei Betrachtung vom Berg einen interessanten Ausblick zu erlangen.