Seniorenwohnheim Leogang
Städtebauliches Konzept / Entwurfsansatz
Grundsätzlich versucht das Projekt, den bestehenden Baukörper des Seniorenheimes größtmöglich zu nutzen, sodass die neu zu verbauende Fläche so gering wie möglich gehalten werden kann. Der Neubau wird im Westen in der Baulücke zwischen Eisschützenheim und Bauhof errichtet. Auf diese Weise wird der als Freifläche schlecht nutzbare Bereich verbaut und man erreicht eine Schließung der Bebauung in Form einer städtebaulich sinnvollen →STRASSENRANDBEBAUUNG. Dies ermöglicht, den Bereich des öffentlichen Schwimmbades vollkommen frei von Baumassnahmen zu halten.
Funktionelles Konzept / Erschließung
Die erforderlichen Funktionen werden in allgemeine und in private Bereiche getrennt. Die allgemeinen Funktionen wie Verwaltung, Pflegebad, Mehrzweck-/Andachtsraum, Tagesbetreuung, etc. werden im unteren Geschoss (EG von Süden) des Bestandes situiert. Die privaten Hausgemeinschaften sind in 3 gleichen, hauptsächlich neu errichteten Geschossen über dem UG zu finden. Dies gewährleistet, dass die neu zu errichtende Baumaße so gering wie möglich gehalten werden kann. Die Zimmer der Haugemeinschaften sind nach Osten, Süden und Westen orientiert und werden zum Teil um einen zentralen 2-seitig belichteten Wohnbereich gruppiert und zum Teil von einem kurzen Gang aus erschlossen, um so auch auf unterschiedliche Wünsche der Bewohner eingehen zu können (extrovertiert, introvertiert). Zusätzlich erforderliche allgemeine Funktionen werden in einem unterirdischen Neubau an der Nordseite des Bestandes errichtet, wobei zu belichtenden Flächen wie Küche oder Mehrzweckraum über einen Lichthof mit Tageslicht versorgt werden. Im Umbau werden die bestehenden Wände Großteils belassen bzw. durch geringfügige statische Auswechslungen an die bestehenden Funktionen angepasst. Als größter Eingriff in den Bestand ist der Einbau eines Bettenliftes zu sehen, der die 3 Wohngeschosse direkt mit den allgemeinen Funktionen des Untergeschosses verbindet. So ist es möglich, das bestehende Treppenhaus sowie den Personenlift unter Einhaltung der erforderlichen Fluchtweglängen zu erhalten. Die erforderlichen PKW-Stellplätze sind Großteils in einem offenen Parkdeck direkt an der Spitalgasse im UG (EG von der Strasse) situiert. Ebenso die Anlieferung und der Abtransport (Essen auf Räder, etc.) werden über diesen offenen Bereich organisiert. Durch eine etappenweise Realisierung des Bauvorhabens ist die durchgängige Benützung des bestehenden Seniorenheimes gewährleistet. Als erste Etappe kann der westseitige Neubau und der nordseitige unterirdische Baukörper unter der Voraussetzung der temporären Verlegung des Einganges an die Südseite errichtet werden. Nach Fertigstellung der neuen Wohneinheiten und Umsiedlung der Bewohner können die Umbaumaßnahmen im Bestand erfolgen. Eine spätere oder gleichzeitige Erweiterung des Bestandes Richtung Osten um ca. 6 m ermöglicht im verbleibenden Bestand die Errichtung von 9 weiteren Wohneinheiten für betreubares Wohnen. Durch diese Erweiterung erhält das Seniorenheim bzw. die Tagesbetreuung eine großzügige gedeckte Terrasse Richtung Schwimmbad. Die Freianlagen sind an Süd- und Ostseite angeordnet, wobei hier differenzierte Flächen angeboten werden. An der höher auf Eingangsniveau gelegenen Fläche befindet sich ein diskreter Bereich mit Spiel- und Sitzmöglichkeiten mit gutem Blick zum Schwimmbad. Über eine Außentreppe verbunden erreicht man den gedeckten Terrassenbereich sowie in weiterer Folge den Südgarten mit Spazierwegen und hohem, schattenspendendem Bewuchs.
Fassadengestaltung / Materialien / Alternativenergie
Die Fassadengestaltung unterstützt die Absicht nach →ABLESBARKEIT von Umbau und Neubau sowie →GLIEDERUNG DER BAUMASSE. Deshalb wird die Errichtung des Neubaukörpers als vorgefertigter Holzbaukörper vorgeschlagen. Als Energieversorgung werden zur Unterstützung der Hauptsysteme alternative Energiequellen wie Erdwärme, Solarenergie für Brauchwasser und tw. Heizung, Nutzung des Niederschlagwassers, Photovoltaikzellen, etc. genutzt.