Leoganger Bergbahnen - Talstation
ORTSGESTALTERISCHES KONZEPT / ENTWURFSGEDANKEN:
Grundsätzlich wird versucht, die geforderten Funktionen in
überschaubaren Baumassen unterzubringen. Als sehr wichtiges Element
ist hier die geschwungene durchlaufende Sichtbetonwand anzusehen,
die unterbewusst den Konex zur Gestaltungsidee der Hauptstation am
Asitz herstellt.
Dieses Element wirkt verbindend zwischen den beiden Straßenseiten als
FÜHRUNGSLINIE, entlang der man sämtliche Funktionen finden kann.
Sie führt – sich gegen die Kraft und Dynamik des Berges stemmend –
vom großen Parkplatz entlang der steilen Böschung unter der Straße
durch und mündet am großen Platz, von wo man einen guten Überblick
über die Kassenzone, das Infobüro, den Sportshop und den Zugang zum
Gondeleinstieg über die Rolltreppe erhält.
BAUKÖRPER:
Durch die oberirdische Trennung der Baumassen werden die Funktionen
gut ABLESBAR präsentiert.
BAHN – mit ihrem horizontal geschichteten Blechkleid (glänzt in der
Sonne) und durch ein charakteristisch ansteigendes Dach als
Hauptbaukörper bzw. Talstation sofort erkennbar.
SPORTSHOP, GASTRONOMIE, ALLGEMEIN – In einem getrennten
Baukörper (unterirdisch jedoch mit dem Seilbahngebäude verbunden) an
das bestehende Gelände (Zufahrtsstraße, steiles, wahrscheinlich
felsiges Gelände) angepasst.
Der Baukörper ist mit den ausgedrehten „Gesteinsplatten“ in Material
und Formen den umliegenden Berge „entliehen“.
Dadurch entsteht AUTHENTISCHE ARCHITEKTUR, die einen Bezug zu
seinem Standort herstellt.
Die in diesem Gebäude befindlichen Funktionen in ihrer Größe flexibel.
Momentan sind sie in ihren Abmessungen an die vorgegebene Größe
des unterirdischen Gondelbahnhofes angepasst bzw. der Sportshop
umfasst lediglich 2/3 der Fläche des Gondelbahnhofes. Mit relativ
geringem Aufwand kann man hier die Gesamtfläche ausnützen und in
der Größe variieren.
Das Infrastrukturgebäude mit Sportshop, Gastronomie, Skidepot, großes
allgemeines Lager, Skiverleih, Werkstatt etc. erhält an der vom Zugang
abgewandten Seite eine eben zugängliche Anlieferungszone, die alle
Geschosse (auch die unterirdischen) über Treppe und Lastenlift
miteinander verbindet. So ist eine totale Entflechtung des
Gastes/Kunden mit dem internen Ablauf möglich.
Als zusätzliches Angebot hat sich hier nach praktischer Überlegung
ergeben, dass in dem Gebäude in einem Zwischengeschoss ein von
aussen und innen erschlossenes Zentrallager untergebracht werden
kann.
Durch die Trennung der Funktion werden die Baumassen verteilt und auf
MENSCHLICHE PROPORTIONEN reduziert.
ORGANISATIONSKONZEPT / ERSCHLIESSUNG:
Vom Hauptparkplatz kommend erreicht man nach Durchschreiten der
Unterführung den grosszügigen Zentralbereichden, von dem aus man
einen sehr guten ÜBERBLICK über die gesamten Funktionen erhält.
- - zentrales Skidepot
- - Entreè Sportshop mit Skiverleih, Werkstatt, etc.
- - Gastronomie als Après Ski Bereich, der in den Sportshop integriert
ist, jedoch auch bei geschlossenem Shop funktioniert.
Der Gastronomiebereich hebt sich bewusst von der gestalterischen
Aussage der benachbarten Kralleralm ab, um durch alternative
Aufteilung und Gestaltung gemeinsam mit der Alm ein umfassendes
Angebot anbieten zu können.
- Öffentliche WC Anlagen
- Kassa – im Zentralbereich wettergeschützt mit großzügigem Vorplatz
- Rolltreppe/Stiege/Lift – über den gut sichtbaren Kern für die vertikale
Erschließung (Rolltreppe/Stiege/Lift) erreicht man die Einstiegs- bzw.
Pistenebene, um von hier durch die Drehkreuze die Gondelfahrt
aufnehmen zu können.
FASSADENGESTALTUNG / MATERIALIEN / SCHALL:
Die beiden Baukörper sollten sich nicht nur in ihrer Form, sondern auch
in ihrem oberflächlichen Material unterscheiden.
So ist die Fassade der Talstation mit einer horizontalstrukturierten
METALLVERKLEIDUNG und das Infrastrukturgebäude den formalen
Überlegungen entsprechend (dem Gebirge nachempfunden) mit
STEINPLATTEN verkleidet. Die Steinplattenverkleidung ist in
verschieden hohen Schichten ausgeführt, um Schiefergestein
auszudrücken. Die Steinverkleidung sollte sich im vorderen Bereich auch
über das geneigte Dach erstrecken, um hier homogene Baukörper zu
erreichen. Der hintere Bereich des Daches wird dem natürlichen
Gelände angepasst und überschüttet.
Das Blechkleid des Hauptgebäudes soll seinen technischen Anspruch
zum Ausdruck bringen und dem Betrachter bereits den ZWECK des
GEBÄUDES suggerieren. Großzügige Öffnungen, die mit günstigem
Profilitglas gegen Winddurchzug geschützt sind, ermöglichen den
Gästen eine gute Orientierung und genügend Ausblick.
Folgende Materialien kommen zum Einsatz:
Stahlbeton in Sichtbetonqualität bzw. gestockt,
Stahlfachwerkskonstruktionen als filigrane Dachträger, verputzte
Flächen, Holzflächen bzw. Holzverkleidungen in sägerauer oder
gehobelter Ausführung, Glas in minderer Qualität (wo nur Windschutz
gefordert ist) und in hoher 3-Scheibenqualität, bei großzügigen
Verglasungen